Raphael J Monsch , Amélie C Burckhardt, Manfred Berres, Alessandra E Thomann , Michael M Ehrensperger, Luzius A Steiner , Nicolai Goettel
PMID: 29782389 DOI: 10.1097/ANA.0000000000000510
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Eine vorbestehende kognitive Beeinträchtigung bei chirurgischen Patienten ist einer der Hauptrisikofaktoren für unerwünschte kognitive Folgen wie postoperatives Delirium und postoperative kognitive Dysfunktion. Wir haben eine selbstverwaltete Tablet-Computer-Anwendung entwickelt, die das individuelle Risiko für ungünstige postoperative kognitive Ergebnisse bewerten soll. Ziel dieser Querschnittsstudie war es, normative Daten für das Instrument zu ermitteln.
An gesunden Probanden im Alter von 65 Jahren und älter wurde der Mini-Mental-Status Test, die Geriatrische Depressionsskala und die Neuropsychologische Testbatterie CERAD (Consortium to Establish a Registry for Alzheimer's Disease) zur Beurteilung der Kognition durchgeführt. Alle Probanden absolvierten die Tablet-Computer-Anwendung ohne Hilfe. Primäres Ergebnismass war die Testleistung. Regressionsmodelle wurden für jeden Score der jeweiligen kognitiven Domäne mit den Kovariaten Alter, Geschlecht und Bildung bei kognitiv gesunden Probanden erstellt. Demografisch bereinigte Standardscores (z-Scores) wurden für jeden Untertest berechnet.
Insgesamt wurden 283 Teilnehmer (155 Frauen, 128 Männer) in die endgültige Analyse aufgenommen. Das Alter der Teilnehmer lag bei 73,8±5,2 Jahren (Mittelwert±SD) und der Bildungsgrad bei 13,6±2,9 Jahren. Der Mini-Mental-Status Test Score lag bei 29,2±0,9 Punkten, der Geriatrische Depressionsskala Score bei 0,4±0,7 Punkten und der Consortium to Establish a Registry for Alzheimer's Disease Total Score bei 98,7±5,7 Punkten. Höheres Alter war mit einer schlechteren Leistung in der visuellen Erkennungsaufgabe und im Trail Making Test B assoziiert (P<0,05 nach Bonferroni-Holm Anpassungen).
Diese Studie liefert normative Daten für eine neuartige, selbstverwaltete Tablet-Computer- Anwendung, die letztlich dazu dient, das individuelle Risiko für ungünstige postoperative kognitive Ergebnisse bei älteren Patienten zu erfassen.